Zwerghamster-Ernährung

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In der Natur

Roborowskis, Dsungaren, Campbells und Chinesische Streifenhamster kommen alle aus unterschiedlichen Gebieten. Dennoch haben Sie eins gemeinsam: Sie stammen aus steppenartigen, sandigen und niedrig bewachsenen Landschaften.


Die Natur bietet je nach Hamsterart ein recht karges Nahrungsangebot. Zwischen Wüste und Hochgebirge bieten vor allem zahlreiche Gräser, Wildkräuter, Samen, niedrige Gewächse oder angrenzende Pinienwälder den Speiseplan.  Auch Insekten sind als Eiweißquelle wichtige Energielieferanten.
Ausschließlich in Randgebieten der wachsenden Zivilisation finden Zwerghamster auch andere Nahrungsmittel wie z.B. Kulturgetreide. Leider werden Zwerghamster dort als Schädlinge bekämpft, wie in Deutschland z.B. Wühlmäuse oder Ratten. 


Wissenschaftler konnten bei ihren Expeditionen fest stellen, dass Kolonien in Kasachstan vom Dsungarischen Zwerghamster sich reduzieren oder sogar verschwinden. Es ist unklar, ob die Tiere vertrieben wurden oder das neue Nahrungsangebot und die dadurch entstehenden Veränderungen dazu geführt haben. Die Bestände sind aktuell aber noch nicht gefährdet.

 

Der Stoffwechsel von Zwerghamster ist auf viel Bewegung und zuckerarme Kost ausgelegt. Deswegen ist in Heimtierhaltung besonders auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes zu vermeiden. 

Es ist empfehlenswert auf Kulturgetreide zu verzichten, statt dessen sollten in einer gesunden Futtermischung möglichst viele Wildkräutersamen und -saaten zu finden sein, sowie die Urform des heutigen Kulturgetreides. Dazu gehören sämtliche Süßgräser wie z.B. Hirse.  Auch Pseudogetreide ist gut bekömmlich.

 

Warum kein Weizen & co. ?

Eine der häufigsten Fragen ist sicherlich, warum Zwerghamster nicht alle Körner fressen dürfen, die als Lebensmittel bekannt sind?
Zum einen sprechen wir hier von möglichst ertragreichen Kulturgetreide auch Hochzuchtgetreide genannt. 
Diese Getreidesorten bringen uns also mehr Lebensmittel ein, als die Pflanzen es ursprünglich geschafft haben. Solche Getreidesorten wurden domestiziert und sind nicht in der Natur zu finden.  Sie wurden durch den Menschen gezüchtet, um möglichst viele Lebensmittel auf kleiner Fläche herzustellen. Auch von Mais und Reis ist dies bekannt.

Die ursprünglichen Weizenarten nennt man heute Urgetreide z.B. Einkorn. Aber auch diese sind ursprünglich nicht in den Gebieten von Zwerghamstern beheimatet und stehen nicht auf dem natürlichen Speiseplan. 

 

Warum sollte ein Futter so naturnah wie möglich sein?

Zwerghamster haben in den 90ern hohe Beliebtheit als Haustier gewonnen. Im Laufe der Jahre hat man bis ca. 2010 fest gestellt, dass die Vermehrung und Vermischung der Arten große Probleme mit sich gebracht hat. Es gab (und gibt es heute noch) Zwerghamstern in allen Farbvarianten, die man sich nur vorstellen kann. Die Domestizierung ließ nicht nur artenübergreifend neue Kombinationen entstehen, sogenannte Hybriden, sondern erschuf auch artenreine neue Gene, dessen Ursprung nicht immer bekannt ist und wahrscheinlich im Labor entstanden sind.

an geht davon aus, dass der Großteil unserer Hamster den Vorfahren im Labor hatten. Dort wird, sowie auch in Großzuchten für den Tierverkauf, auf ein pelletiertes Nagerfutter zurück gegriffen. Man nutzt diese Pellets, um gleichbleibende Forschungs- und Zuchtergebnisse zu erzielen, damit keine Selektion des Futter möglich ist. Diese Pellets basieren auf Weizen- und Getreideprodukte, Mais und Soja. Mit zugemischten Vitaminen und Mineralien. 

 

In den Laboren wird oder wurde hauptsächlichen Verhaltensforschung betrieben und nicht die Ernährung oder der Stoffwechsel untersucht.

Zufällig wurde auch festgestellt, dass Wildfangnachzuchten des Dsungarischen und Campbell Zwerghamsters Diabetes in Gefangenschaft entwickelt haben. Diese Tiere wurden aus dem Programm entnommen, aber nicht weiter untersucht.
Das was das Team von den Hamsterbacken in Erfahrung bringen konnte war, dass diese Tiere die Zuchtpellets und gelegentlich Obst/Gemüse erhalten haben. Wir müssen also davon ausgehen, dass die Entnahme aus der Natur und der abweichende Speiseplan gesundheitliche Einschränkungen und Erkrankungen hervorrufen kann.
Leider wurde auch festgestellt, dass die Erkrankungen sich bei gewissen Tieren manifestiert haben und die Neigung vererbt wurde.

 

Hybriden scheinen dabei besonders empfindlich oder empfänglich dafür zu sein, aber auch artreine Hamster sollten möglichst naturnah ernährt werden.

Natürlich können wir die Natur nicht kopieren. Als Halter stehen wir aber in der Verantwortung möglichst so naturnah wie möglich unsere Heimtiere zu ernähren, um solche durch Menschen erschaffene Erkrankungen einzudämmen.

 

Fütterungsempfehlung

 Alle Zwerghamsterarten benötigen je nach Größe und Alter ca. 1 TL Trockenfutter pro Tag. Diese Menge kann man auch gebündelt einmal wöchentlich geben, um die natürlichen Instinkte wie Bunkern und Futtereinteilung zu fördern. 
Mit der täglichen Fütterung riskiert man eine Überfütterung durch Selektion. Das bedeutet, dass sich ein Hamster die kalorienreichsten Saaten raus suchen könnte.

 

Frischfutter

Zwerghamster leben in kargen Gebieten und kennen von Natur aus nur wenig Frischfutter, außer ein paar Gräser und Blüten.

Deshalb liegt Frischfutter wie z.B. Gemüse nicht in der Natur von den meisten Zwerghamsterarten. Der Stoffwechsel und Verdauungstrakt ist nicht auf sogenanntes Saftfutter ausgelegt. Vor allem Obst und exotische Sorten wie z.B. Avocado, Mango usw. können gefährlich werden.

Was dein Zwerg fressen darf, wie viel und warum, findest du in der Frischfutterliste.

 

Aktuell gibt es den Trend "Avocado" zu füttern, oft sogar aus medizinischen Zwecken. Wir raten dringend davon ab experimentelle Fütterungsmethoden auszuprobieren. Auch Beerenobst ist ein aktueller Trend, der sicherlich nicht ganz so gefährlich ist. Dabei ist aber vor allem die Menge und Proportion zum Hamster zu beachten.

Als Vergleich: Kein Mensch würde eine Erdbeere in der Größe einer Wassermelone ohne Folgen essen können. Desweiteren ist der Verdauungstrakt nicht darauf ausgelegt.

 

Eiweißfutter

Jeder Zwerghamster benötigt Eiweiß. In den meisten Fällen sind Insekten im Hauptfutter enthalten. Werden die Insekten ignoriert, gibt es noch andere Möglichkeiten. Weitere Infos findest du unter Eiweiß für Hamster.
Fische und Garnelen sind gute, fettarme Eiweißlieferanten. Allerdings stehen diese natürlich nicht auf dem natürlichen Ernährungsplan und Zuchtgewässer könnten auch für kleine Organismen wie Hamster zu stark belastet sein.

 

Zusamensetzung Trockenfutter

Ein gesundes Zwerghamsterfutter sollte sich so zusammen setzen:

  • Basis aus (Gras)Samen und Saaten(ca. 50-80%)
  • Kräuter und Blüten
  • Insekten
  • Nüsse und Kerne

Nicht im Futter sollten folgende Bestandteile sein:

  • Zucker, Melasse oder gar Honig (Macht süchtig, dick und verklebt die Backentaschen)
  • Tierische & Pflanzliche Nebenerzeugnisse (Abfallprodukte unserer Lebensmittelindustrie)
  • Kringel, Pellets oder Presslinge
  • Zusatzstoffe und Farbstoffe
  • Keine Öle
  • Es darf nichts anderes als Rohstoffe auf der Liste stehen!
  • kein Obst, Gemüse, Roggen, Weizen, Dinkel, Gerste, Hafer, Mais...

 

So sehen gesunde Zwerghamsterfuttersorten aus.
Links befindet sich das Spezialfutter für Dsungaren. Habt ihr es erkannt?