Alle Tiere in Heimtierhaltung sind auf uns "ihre Menschen" angewiesen. Wir sind für jede einzelne Seele und ihr Wohlbefinden verantwortlich.
Wenn wir Menschen uns die Macht nehmen und "Gott" spielen, sollten wir uns der Verantwortung mit all den Gefahren bewusst sein und möglichst die richtigen Entscheidungen im Sinne unserer Tiere treffen.
Bevor man sich für die Zucht entscheidet und sie verantwortungsvoll führen kann, sollte man sich kritisch selbst gegenüber stehen.
Wie wichtigste Frage ist sicherlich: Warum will ich züchten?
Da gibt es sicherlich viele Antworten drauf, aber es gibt nur wenige "richtige" Antworten.
Des Weiteren sollte man sich überlegen, ob man genug Platz und die finanziellen Mittel zur Verfügung hat?
Viele träumen sicherlich noch davon, dass man mit diesem Hobby Geld verdienen könnte. Dem ist aber sicherlich nicht so. Um eine seriöse Zucht aufzubauen, braucht man einige Stammtiere, die alle
ein artgerechtes Gehege benötigen. Sinnvoll ist dabei ein eigenes Hamsterzimmer, also einen eigenen Raum den man für dieses Hobby benötigt. Zudem sollte man pro Gehegeanschaffung ca 100€ pro
Hamster einplanen.
Dauerhafte Kosten für Futter, Zubehör und Co kann man pauschal nicht nennen. Zusätzlich sollte man auch mögliche Tierarztkosten bedenken. Die laufenden Kosten sind nicht zu
unterschätzen!
Habe ich ausreichend Zeit für dieses Hobby?
Läuft erstmal die Hamsterzucht gut, ist die Verpflegung der Tiere das kleinste Problem. Als Züchter hat man die Verpflichtung alle anderen Hobbys der Zucht unter zu ordnen und täglich zur Not
auch stundenlang Mails zu beantworten, regelmäßig Fotos zu machen und Termine mit den Abnehmern zu vereinbaren.
Eine Hamsterzucht ist eine Lebenseinstellung und kann kaum "neben bei" bewältigt werden.
Verfüge ich über ausreichend Wissen und kann alle Fragen der Abnehmer
beantworten?
Als Züchter sollte man fast alle Fragen der Abnehmer beantworten können. Ein breites Fachwissen über:
...sollte selbstverständlich sein.! Ein Züchter sollte eine Vorbildfunktion einnehmen und alle Fragen mühelos und kompetent beantworten können. Man sollte also selbst in der Lage sein, Anfänger
in die Welt der artgerechten Hamsterhaltung heran zu führen.
Von wem erhalte ich Unterstützung?
Das ist ein wichtiger Punkt. In finanziellen Notlagen, bei Krankheit oder wenn man gar mal in Urlaub fahren möchte, braucht man eine rechte Hand die einspringt und die Aufgaben gewissenhaft
übernehmen kann.
Habe ich meine Gefühle im Griff?
In der Zucht kann man täglich in Kontakt mit großer Freude und Trauer kommen. Ein auf und ab der Gefühle ist vorprogrammiert, denn neues Leben, Tod und Abschied begleitet das Leben eines
Züchters.
Bin ich ehrlich zu mir selbst?
Was doch einer der entscheidensten Punkten ist. Man muss eine gewaltige Ladung Vernunft mit sich bringen und nicht irgendwelche "Erfolge" im Kopf haben. Ruhm und Anerkennung sollte hinten an
stehen. Man muss bereit sein Tiere aus der Zucht zu nehmen, die sich nicht eignen. Muss zum Wohle der Tiere manchmal auf Nachwuchs verzichten und auf gesunde Linien aufbauen, die sich oftmals als
fehlerhaft heraus stellen. Investitionen verpuffen manchmal binnen Minuten und waren rausgeschmissenes Geld. Aber all das muss man akzeptieren, um eine gesunde und ehrliche Linie hervor zu
bringen!
Das Thema Genetik ist leider nicht mit ein paar Zeilen zu erklären, dafür benötigt man eine ganz Homepage um alles ausführlich zu erklären.
Übersetzt bedeutet es Vererbungslehre d.h. also es ist eine umfassende Lehre von der Art und Weise wie und was und vorallem warum etwas vererbt wird.
Der Begriff Phänotyp beschreibt dabei die äußeren Merkmale eines Hamsters. Also Felllänge, Form, Farbe und Farbaufteilung und Zeichnungen.
Der Genotyp hingegen bezeichnet die genetischen Merkmale des Hamsters, also das "Erbgut". Praktisch gesehen ist das die Veranlagung andere optische Eigenschaften beim Nachwuchs hervor zu bringen.
Jeder Hamster hat einen Gencode. Das ist quasi die Inhaltsangabe des Hamsters. Durch Buchstabenpaare werden Gene beschrieben und drücken den Genotyp und Phänotyp aus.
Dieser Gencode drückt aus, ob etwas dominant, rezessiv oder semidominant vererbt wird, ob der Hamster einfarbig, mehrfarbig, wildfarben oder bunt ist. Er zeigt einem, was der Hamster der nächsten
Generation vererben kann.
Wenn man die Grundlagen der Hamstergenetik beherrschen möchte, sollte man schon einige Wochen oder Monate Zeit nehmen und diese gründlich zu studieren.
Während sich die Genetik von Dsungaren, Roborwoski und Chinesen als recht einfach gestaltet, ist die Goldhamstergenetik sehr umfangreich und komplex.
Wenn euch das Thema interessiert, kann ich auch die Seite Hamstergenetik ans Herz legen.
Hallo liebe Hamsterfreunde da draußen!
Mein Name ist Sonja Stefan und ich halte seit ca. 2002 Hamster. Wie so oft habe ich als Kind/Teenager die Haltung falsch angefangen und hatte damals noch nicht viele Möglichkeiten mich zu
informieren. Mit dem Internet kam mein großer Aha-Effekt. Über die Jahre habe ich mich mit der Haltung und Zucht diverser Hamsterarten beschäftigt, habe aber der Zucht nach vielen Jahren den
Rücken gekehrt und bin nun ausschließlich im Tierschutz unterwegs. Mein Wissen möchte ich gerne weiter geben, damit andere von meinen Erfahrungen & auch Fehlern profitieren können.
Viel Spaß auf dieser Seite!
Eure Sonja Stefan
Logo by www.design-foto.eu