Erste Hilfe bei Babies!

Leider lesen wir in der letzten Zeit vermehrt von plötzlichen Schwangerschaften. Leider war auch die ein oder andere Schwangerschaft dabei, die sicherlich kein Unfall war. Zudem kaufen leider immer noch viele im Zooladen und bekommen dann ein Überraschungspaket (www.gegen-zooladenkaeufe.de).
Aber es gibt hier auch viele tolle Retter! Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und wir möchten euch diesen Leitfaden durch die Schwangerschaft und Aufzucht zur Verfügung stellen.


1. Die Schwangerschaft
Solltet ihr bemerken, dass euer Hamster schwanger ist, sind folgende Dinge zu beachten: tiefe Trinknäpfe müssen entweder erhöht stehen oder es sollte auf eine Flasche umgestiegen werden. Es muss ein wirklich hochwertiges Futter gekauft werden. Jeden Tag sollte die doppelte Menge zur Verfügung stehen. Ausreichend Nistmaterial (unbehandelete Papierschnipsel aus Toilettenpapier oder Safebed, sowie Kapok). Keine Reinigung des Geheges mehr, außer die Pipiecke. Das Gehege sollte ruhig stehen, nicht in lauten Räumen, keinen Besuch an das Gehege lassen. Abstand vom Gehege halten und nur zum Füttern ans Gehege rantreten, bitte nichts mehr am Gehege verändern.
Sei denn es ist ein Gitterkäfig: Dort könnten die Jungtiere durchrutschen. Dieser muss dann mit Pappe oder Plexiglas gesichter werden.


2. Die Geburt
Jetzt ist Ruhe das aller Wichtigste: Niemals das Nest stören! Auch nicht ins Nest reinschauen und auf keinen Fall anfassen! Mütter, die einen noch nicht so lange kennen würden den Menschen als Fressfeind ansehen und aus Schutz womöglich die Jungtiere selbst fressen. Die Mutter braucht jetzt täglich ausreichend hochwertiges Trockenfutter, sowie Natur-Quark oder Joghurt und dazu eine extra Portion Insekten.


3. Die Aufzucht
Ab ca. einer Woche fressen die Babies auch die ersten Körnchen und verlassen etwa nach 8-12 Tagen zum ersten mal das Nest. Das Gehege sollte keine Gefahrenquellen aufweisen, wo ein Baby nicht wieder selbstständig raus kommt. Sobald die Babies selbstständig fressen, benötigen sie täglich eine große Portion Trockenfutter (Je nach Wurfgröße 1-2 Hände) und ein Tellerchen mit Joghurt/Quark und Babybrei. Der Babybrei sollte aus Gemüse ohne Hülsenfrüchte oder Steinobst bestehen. Fleisch darf enthalten sein. Am besten eignen sich Frühkarottenbabybrei, Gemüse-Mixe und welche mit zusätzlich Fleisch.
Mit spätestens 2 Wochen öffnen die Babies die Augen und sollten ab ca 3 Wochen dann auch mit Gewichten kontrolliert werden.


4. Die Trennung
Mit 25-27 Tagen sollte man die Babies von einem Fachmann (einer Hamsterhilfe, Züchter oder Tierarzt) nach Geschlechtern trennen lassen.
Die Jungs müssen dann in ein eigenständiges Aufzuchtgehege ziehen. Die Weibchen dürfen so lange bei der Mutter bleiben, wie sie es zulässt. Ein weiteres Gehege für die Weibchen sollte bereit stehen. In dieser Zeit bis zur Abgabe verspeisen die Kleinen Unmengen an Futter.


5. Die Abgabe
Die Babies sollten bei der Abgabe mindestens 6 Wochen alt sein UND minimum 80g (Miha) / 25-30g (Hybrid) wiegen. Ist das Gewicht noch nicht erreicht, sollte man eine längere Aufzucht einplanen -> Was auf Dauer für jedes Baby ein Gehege bedeutet.  Jedes Baby sollte mit einem Schutzvertrag in artgerechte Haltung ziehen. Da Abnehmer oft schwer zu finden sind, sollte man entsprechend viele Ausweichgehege vorhanden haben, da sie mit etwa 8 Wochen beginnen sich zu zerstreiten.


6. Die Anschaffungskosten
Für eine artgerechte Aufzucht, je nach Wurfgröße, mit hochwertigen Futter ohne Mangelerscheinungen:


-Trockenfutter ca 15-40 euro
-Leckerlies zur Zähmung 5-20 euro
-Frischfutter ca 5-10 euro
-Brei und Quark 20-35 euro
-mind 2 Gehege ca. 30-60 euro
-Zubehör (Näpfe, Flaschen, Laufrad, Haus, Kork) ab 30 euro
-Eventuell Tierarzt ca 20 euro
...und vieeel Zeit für Fotos und Vermittlung.


= minimum 100 € > Bei kleinen Würfen oder Zwerghamsterwürfen. Goldhamster können auch locker 15 Babies bekommen, wenn man diese nicht rechtzeitig vermittelt bekommt, muss man mit großen Summen rechnen.


Leider muss man auch mit genetischen Defekten rechnen und sollte sich ein finanzielles Polster ansparen.